Regie: | Sibylle Schönemann | |
Darsteller: | ||
Produktion: | Deutschland, Tschechien 1995 | |
Länge: | 82 min | |
Sprachversion: | OmeU (dt/tschech) | |
FSK: | 16 |
Drei junge Frauen recherchieren in Terezin, dem einstigen Ghetto und KZ Theresienstadt, nach Spuren des Prager Kabarettisten Karel Švenk, der durch seine Lieder und Sketche vielen Deportierten Mut zum Überleben gab. Ein Film, der auf unkoventionelle Weise über Leid, Trauer und Lebenskraft reflektiert.
In Anwesenheit der Regisseurin
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Zwischen Sibylle Schönemanns bekanntestem Film, Verriegelte Zeit [27.11.2024 im KiK], der 1991 unter anderem in Jerusalem lief, und Diese Tage in Terezín (Berlinale Forum 1997, Forum Special 2024) über den Getto-Kabarettisten Karel Švenk, genannt der „Chaplin aus Theresienstadt“, liegen sieben Jahre. Zwar machte sie in dieser Zeit mehrere Filme, gedanklich und recherchierend aber war sie seit der Israel-Reise vor allem bei einem Thema: der Shoah. Auschwitz und Meuselwitz hießen die weiteren Stationen des begnadeten Unterhaltungskünstlers Švenk. Beim Todesmarsch nach Mauthausen verstarb er. 50 Jahre später wandert Schönemann mit der Autorin Lena Makarova und der israelischen Sängerin Victoria Hanna Gabbay durch die Straßen von Terezín. Das Faszinierende an ihrer Spurensuche ist, wie mit jeder neuen Begegnung mit Menschen, die den Kabarettkünstler kannten, ein immer größeres Netzwerk geknüpft wird, in dem ein Dialog sowohl der Kulturen (Tschechisch, Hebräisch, Deutsch, Englisch – alle sind hier polyglott) als auch der Generationen gepflegt wird. Und damit auch Erinnerung: an das Lachen im und als Widerstand, an die Lieder, nicht zuletzt den „Theresienstädter Marsch“. Ein kluger, radikal offener Film. Eine Aufstandsgeste. (Barbara Wurm)
Analoge Vorführung von 35mm!